Walhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Nohfelden im Landkreis St. Wendel (Nordsaarland) in der Nähe des Bostalsees. Walhausen (gesprochen: Wallhausen) hat ca. 620 Einwohner und liegt 385 m über NN, am höchsten Punkt der Bahnlinie Saarbrücken–Frankfurt (Main) (Nahetalbahn).

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Bekannt ist Walhausen u. a. für die etwa alle fünf Jahre stattfindenden Köhlertage, bei denen nach alter Handwerksart über einen Zeitraum von 14 Tagen Holzkohle in einem Kohlenmeiler hergestellt wird.

Außerdem existiert in Walhausen ein altes Kupfer- und Bleibergwerk (1454–1792). Zahlreiche engagierte Gruppen und Vereine bilden ein reges Gemeinschaftsleben. Auch eine Waldorfschule findet sich hier.

Das Wappen

Die territoriale und überwiegend auch grundherrliche Zugehörigkeit von Walhausen zuerst zur Grafschaft Veldenz und dann zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken dokumentiert das Ortswappen in seiner Farbgebung.

Das aus der oberen Wellenlinie hervorkommende Mühlrad steht für die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende, an der Nahe gelegene Pfeiffer’s Mühle, die ursprünglich Schmeyer’s Mühle und bis 1845 Scheidhauer’s Mühle genannt wurde.

Die grüne Farbgebung des Feldes mit dem Mühlrad weist auf den Waldreichtum in der Gemarkung und die Lage von Walhausen im ländlichen Raum hin.

Im unteren Feld des Ortswappens erinnern die schräg gekreuzten Bergmannszeichen Schlägel und Eisen an den auf der Walhausener Gemarkung betriebenen historischen Kupfererzabbau.


Geschichte

Ob der Name auf einen Vornamen oder aber auf den nahen Buchwald zurückgeht, ist ungeklärt.

Eine ausgedehnte römische Siedlung und eine Turmhügelburg (Motte), sollen sich im Distrikt „Hahnhauser Mauer“ befunden haben. Das Schicksaal des Dorfes war seit dem 14. Jahrhundert eng mit der Nohfelder Burg verbunden. Walhausen stellte um 1600 einen Schöffen zum Hubengericht in Hirstein und den Scharfrichter des Amtes Nohfelden. Den Aberglauben der damaligen Zeit nutzte der sog. „Nachrichter von Walhausen“, der als Zauberer und Segenssprecher großen Zulauf gehabt haben soll.

Ehe der Ort zum Sitz einer Mairie für die Dörfer Asweiler, Eitzweiler, Mosberg-Richweiler und Steinberg wurde, fanden auf dem „Walhausener“ BannGefechte zwischen Franzosen und Österreichern statt.

„Augsburgische Ordinari Postzeitung“ 19. Febr. 1794 (Wallhauser Bauern vertreiben Franzosen)

1794 besetzten die Franzosen die linksrheinischen Gebiete des Reichs, am 17. Oktober 1797 wurde durch den Frieden von Campo Formio das Gebiet des Fürstentums auch formell Frankreich einverleibt. Die bisherige territoriale Gliederung erreichte ein Ende und wurde ersetzt durch die französische Gebietseinteilung nach Departements, Arrondissements und Mairien mit Präfekten bzw. Unterpräfekten bzw. Maires an der Spitze. Wahl- und Friedensgerichtsbezirke waren die Kantone. Das Birkenfelder Gebiet kam zum „Département de la Sarre“, mit dem Sitz Trier und wurde folgenden Kantonen zugeteilt: Birkenfeld : Birkenfeld, Achtelsbach, Leisel, Niederbrombach Herrstein: Herrstein, Oberstein, Fischbach Baumholder: Nohfelden, Noh (dieses Mairie Baumholder) Wadern: Neunkirchen Rhaunen (Kanton und Mairie): Bundenbach Hermeskeil: Sötern (Mairie Otzenhausen) St . Wendel (Arr. Saarbrücken): Walhausen

Auch kirchlich wurde das Gebiet neu organisiert. Achtelsbach kam zum ref. Lokalkonsistorium Kusel; Birkenfeld, Leisel, Niederbrombach, Nohen, Sötern und Nohfelden zum luth. Lokalkonsistorium Birkenfeld; Idar, Oberstein Herrstein, Niederwörresbach, Hosenbach, Veitsrodt, Bergen, Wickenrodt und Weierbach zu dem von Idar.

Archiv Ev. Kirche des Rheinlandes

Nach dem Rheinübergang Blüchers in der Neujahrsnacht 1814 war das Land bald vom Feinde befreit, kam Januar 1814 unter gemeinschaftliche Verwaltung der Verbündeten und wurde dem Generalgouverneur vom Mittelrhein mit dem Sitz in Trier unterstellt. Schon Juni 1814 aber ging das Gebiet südlich der Mosel in gemeinschaftliche Verwaltung von Österreich und Bayern über mit der Landes-Administrations-Kommission in Kreuznach als Oberbehörde. Durch die Schlussakte des Wiener Kongresses (9. Juni 1815) und den Zweiten Pariser Frieden (20. November 1815) fiel das Rheinland mit den Kreisen Saarbrücken, Saarlouis, Ottweiler und Merzig an Preussen, wobei dieses durch Art. 49 der Kongressakte verpflichtet wurde, ein Gebiet des ehemaligen Saardepartements mit 69000 Seelen an Sachsen-Coburg, Oldenburg, Hessen-Homburg, Mecklenburg-Strehlitz und die Grafen von Pappenheim abzutreten. Bei Oldenburg handelte es sich um eine Entschädigungen für die durch Frankreich erlittenen Einbussen. Während sich die beiden letzten durch Geld abfinden liessen, erhielten die übrigen ihren Anteil im südlichen Rheinlande: Hessen-Homburg den Kanton Meisenheim und kleinere Zutaten; Sachsen-Coburg den Kreis St. Wendel; Oldenburg die Kantone Birkenfeld, Herrstein und eine Anzahl Gemeinden aus den benachbarten Kantonen. Am 9. April 1817 wurde das Gebiet an Oldenburg übergeben und am 16. April vom Herzog von Oldenburg als Fürstentum Birkenfeld übernommen.

Mit dem Ausklang des 18. Jahrhunderts, nicht zuletzt auch durch die Auswirkungen der Französischen Revolution, ging der Erzbergbau bei Walhausen und seinen Nachbardörfern Mosberg- Richweiler, Wolfersweiler und Gimbweiler seinem Ende zu. Über 300 Jahre Bergbaugeschichte fand ihren Ausklang. Auch für die Nohfeldener Erzschmelze war das Ende gekommen. Alle Anstrengungen danach, wieder Erzbergbau in dieser Region zu betreiben, sind gescheitert. Lediglich die Überreste der großzügigen Bergwerksanlage sind heute noch stumme Zeugen einer früher blühenden Montanindustrie in der Gemeinde Nohfelden (Saarland). Das Bergwerk stand während seiner Blütezeit (ca. 1454- 1792) unter “Hochfürstlich- Pfalz- Zweibrückischer Herrschaft”. Das Hauptabbaugebiet lag nahe bei dem Ort Walhausen (Saar). Zu dem Bergwerk gehörte eine Kupfer- und Silberschmelzhütte mit dem zentralen Standort Nohfelden. Mit dem Ziel, Teile des Bergwerks nach den gesetzlichen Bestimmungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde 1995 der Historische Bergwerksverein Walhausen e.V. gegründet. Der Historische Bergwerksverein Walhausen hat zur Zeit knapp 100 Mitglieder.


Historische Bilder von Walhausen


2007 Wiedergefunden, von Klaus W. Stephan.

Das Buch befindet sich -für jeden zugänglich- im Archiv der Gemeinde Nohfelden